Ausstellungen
In meiner kuratorischen Tätigkeit entwickle ich internationale, themenbezogene Gruppenausstellungen von der Konzeption bis zur Installation. In diesem Prozess arbeite ich eng mit den Künstler:innen, Architekt:innen und Ausstellungsinstitutionen zusammen.
Die Themen meiner Ausstellungen kommen immer aus der Kunst. Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass Ausstellungen nur dann inhaltlich und ästhetisch überzeugend sind, wenn ihre Themen in den Kunstwerken selbst verhandelt werden. Denn Künstler:innen sind die wichtigsten Seismographen wegweisender Entwicklungen in Kunst, Kultur und Gesellschaft. Sie spüren diese auf, wenn sie noch unsichtbar in der Luft liegen, und reflektieren sie in ihrer Kunst. Die Ausstellung schließlich macht sie im Dialog der Ausstellungsexponate für alle sichtbar.
Nähere Informationen über mein Angebot als Kuratorin erhalten sie hier. Wenn Sie an einer Zusammenarbeit interessiert sind, freue ich mich über Ihre Kontaktaufnahme.
Nachstehend finden Sie eine Auswahl von mir kuratierter Ausstellungen. Bei einem Klick auf die Bilder erhalten Sie mehr Informationen.
Franziska Rutishauser
reeling to real
Kunstverein Bad Salzdetfurth, 13.08. – 18.09.2016
Eine Einzelausstellung mit Ölbildern, Zeichnungen und Leuchtkästen-Installationen Arbeiten der Schweizer Künstlerin Franziska Rutishauser, die sich mit den brisanten Themen des Klimawandels und des Zeitalters des Anthropozäns auseinandersetzt. Mittels fotorealistisch anmutender Malerei reflektiert Rutishauser die Bedingungen und Grenzen der Realitätswahrnehmung sowie die Suche nach neuen Erkenntnissen, um Wirklichkeit und menschliches Dasein als Aggregatzustände in ständigem Wandel neu zu begreifen.
Blau Pappe grün hängen
Galerie Kurt im Hirsch, Berlin, 11.06. – 24.07.2016
Eine Gruppenausstellung mit Arbeiten von Tom Früchtl, Franziska Reinbothe und Elisabeth Sonneck, die über die Errungenschaften der abstrakten Moderne – die Reflexion und Betonung der essenziellen Bedingungen der Malerei – hinausgehen. Sie vollziehen einen Bruch mit den traditionellen Regeln und Normen des Mediums, der in die lapidare visuelle Behauptung der materiellen Objekthaftigkeit ihrer Arbeiten mündet. Eben diese Schnittstelle von Malerei und Skulptur ist es, an der die Widersprüchlichkeit zwischen der affirmativ anmutenden materiellen Ästhetik und dem subtilen Gestaltungsprozess der Arbeiten offenbar wird: Sie stellt nicht nur konventionelle Vorstellungen und Erwartungen an ein gemaltes Bild in Frage, sondern macht Malerei zu einer Angelegenheit des zweiten Blicks.
BLANKS
Haus am Lützowplatz / Studiogalerie, Berlin, 23.04.- 26.06.2016
Die Ausstellung mit Arbeiten von Marie Rief, Jan-Holger Mauss, Philipp Loersch, Ingar Krauss, Richard Schütz und Tim Plamper thematisiert die Bedingungen und Grenzen der visuellen Wahrnehmung in unserer von digitalen Bildmedien und -technologien durchsetzten Gegenwart. Die ohne Zuhilfenahme digitaler Kameras produzierte fotografische Ästhetik der Arbeiten befragt die Wirkmächtigkeit fotobasierter Bildmedien, indem sie das jeweils Dargestellte als Projektion vorgefasster Vorstellungen über und Erwartungen an fotobasierte Bilder dekonstruiert und unsere Wahrnehmung als durch digitale Bilder geprägte Seherfahrung entlarvt.
OFF-STROKE
Galerie Kurt im Hirsch, Berlin, 17.10. – 22.11.2015
Eine Ausstellung mit Arbeiten von Nicola Stäglich und Peter Pumpler. Sie zählen wie Joachim Grommek, Jens Wolf und Markus Amm zur Generation der Neuen Abstrakten in der zeitgenössischen Malerei, die die Errungenschaften der geometrisch geprägten abstrakten Moderne weiterführen und transformieren. Ohne die konzeptionelle Strenge zu adaptieren, mit der die Gründungsväter von Hardedge, Systemic Painting und Post-Painterly Abstraction die Bedingungen der Malerei reflektierten, referieren sie auf die essenziellen Elemente des Mediums – Farbe, Form und flatness –, um die Malerei räumlich bzw. dekonstruierend zu entgrenzen.
MYTHOS WAGNER
Klinger Forum, Leipzig, 21.04. – 07.07.2013
Eine Gruppenausstellung mit Arbeiten von Anselm Kiefer, Markus Lüpertz, Jonathan Meese, Thorsten Brinkmann und Henning von Gierke anlässlich des 200. Geburtstages von Richard Wagner, der in Leipzig geboren wurde und dort seine ihn prägenden Ausbildungsjahre verbrachte.
MYTHOS WAGNER widmet sich der Rezeption von Wagners Schaffen in der deutschen Gegenwartskunst. Sie präsentiert Werke der international bekannten und renommierten deutschen Künstler Markus Lüpertz, Anselm Kiefer, Henning von Gierke, Jonathan Meese und Thorsten Brinkmann, die das kontinuierliche Interesse deutscher Künstler an Richard Wagners Schaffen als wichtigem Bestandteil ihres kulturellen, historischen und politischen Erbes veranschaulichen.
Dabei macht die Ausstellung deutlich, dass sich innerhalb der künstlerischen Auseinandersetzung mit Wagners Werk zwei Tendenzen abzeichnen. Während Anselm Kiefer, Markus Lüpertz und Henning von Gierke in ihren jüngeren Arbeiten die Aktualität der Wagnerschen Werke thematisieren, bezeugen die Werke der Vertreter der jüngeren Künstlergeneration einen spielerisch-distanzierten bzw. radikal-überzeichnenden Umgang mit dem Mythos Wagner, der eine lustvolle Begeisterung für den Komponisten und sein Werk zum Ausdruck bringt.
MELANCHOLIA
Klinger Forum, Leipzig, 22.4. – 22.07.2012
Die Gruppenausstellung mit Arbeiten von Ingar Krauss, Hans Aichinger und Sarah Jones richtet den Blick auf die unterschiedlichen Darstellungsweisen des zentralen Themas der drei Künstler:innen: die psychologische Ausleuchtung der Pubertät, in der die Heranwachsenden alle widersprüchlichen Gefühle dieser Übergangszeit durchleben.
MELANCHOLIA präsentiert Gemälde und Fotografien von Jugendlichen mit ernsten, zurückhaltend-scheuen, trotzigen, traurigen, stolzen oder in sich gekehrten Blicken und Haltungen, die hinter einer Maske der Verschlossenheit intensive Emotionen andeuten. In dieser Ambivalenz, die sie zugleich verletzlich und unnahbar erscheinen lässt, geben die Jugendlichen dem Betrachter das Rätsel auf, was in ihnen tatsächlich vor sich geht.
Das Thema steht im Kontext des seit den 1990er Jahren boomenden Jugendkultes in Werbung, Film und Fotografie, die jugendliche Subkulturen oder den coolen Habitus jugendlicher Gangs in Vorstädten fokussieren. Die ausgestellten Kunstwerke der drei Künstler:innen widmen sich der Kehrseite dieses schönen Scheins der Jugend, dem verletzlichen und labilen Innenleben der Jugendlichen, das im Gegensatz zu der oft grellen Inszenierung ihres Äußeren in den Medien steht.
DÄMMERUNG
Klinger Forum, Leipzig, 16.09. – 09.12.2012
Die Ausstellung mit Fotografien von Stephanie Kloss, Videos von Christoph Brech und Linolschnitten von Sebastian Speckmann thematisiert das Erhabene und Schöne in der Natur. Die dargestellten Naturphänomene präsentieren magische Bilder, bedrohliche Naturschauspiele, verwüstete Landschaften oder überirdisch anmutende Naturerlebnisse, die mit ihrer suggestiven Kraft mythisch-erzählerische Räume öffnen und eine poetische Seite der Natur zeigen, die im Kontext der aktuellen Debatten um die Folgen und Konsequenzen des Klimawandels nahezu archaisch anmuten.
Ob durch Naturkatastrophen verwüstete Landschaften, in Streulicht getauchte Gebirge und Gletscher oder neblige Regenwälder bei Kloss, bedrohliche Naturschauspiele oder verfallene Häuser in dunkler Nacht bei Speckmann oder Brechs Video der mit dumpfem Grollen und tiefen Tönen unterlegten Fahrt eines Eisbrechers durch den kanadischen Sankt-Lorenz-Strom, bei der Wasser, Dampf und Eis eine Ehrfurcht einflößende Atmosphäre vor aufgehender Sonne erzeugen – es sind von emotional-sinnlichen Stimmungen getragene Orte voller Magie und Erhabenheit, die den Betrachter dazu auffordern, Licht in ihr Dunkel zu bringen.
Max Klinger − … und ewig lockt das Weib
Klinger Forum, Leipzig, 04.09. – 10.12.2011
Anlässlich der Eröffnung der Klinger Villa als Ausstellungsort präsentiert die erste Ausstellung des Klinger Forums Ölbilder, Zeichnungen, Radierungen und Skulpturen von Max Klinger.
Max Klinger sorgte nicht nur als Künstler für großes Aufsehen bei seinen Zeitgenossen. Auch seine langjährige Beziehung zu der Schriftstellerin Elsa Asenijeff wurde als Sensation wahrgenommen, verkörperte sie doch den Frauentyp der femme fatale, der in den explodierenden Diskursen über das weibliche Geschlecht um 1900 kontrovers diskutiert wurde. Klingers künstlerisches Schaffen spiegelt die ganze Bandbreite des Themas, die in der Ausstellung exemplarisch präsentiert wird. Sie zeigt, dass der Künstler sich neben dem durch Asenijeff repräsentierten Frauentyp in einfühlender Weise der szenischen Darstellung von Frauenschicksalen und der sinnlich-erotischen Darstellung von Frauen und ihrer Sexualität widmete.
Die Ausstellung „… und ewig lockt das Weib“ fokussiert Klingers Frauendarstellungen als eindrucksvollen Beitrag zu einem modernen Frauenbild. Klinger forderte im Zuge seines Plädoyers für die Darstellung des nackten Menschen, die er der körperfeindlichen Prüderie der Kaiserzeit entgegenstellte, eine stärkere künstlerische Hervorhebung der Sinnlichkeit des weiblichen Körpers, die in den Exponaten deutlich zum Ausdruck kommt. Sie markieren eine deutliche Abkehr von den negativen Äußerungen über das weibliche Geschlecht um 1900, indem sie Frauen zeigen, die sich ihrer selbst und ihrer Sexualität bewusst sind und dadurch Stärke und Schönheit ausstrahlen.
Prospekt _und ewig lockt das Weib

IRIS KETTNER
Kunstfabrik am Flutgraben / 2yk Galerie, Berlin, 05.02. – 12.03.2006
Die erste Einzelausstellung von Iris Kettner zeigt drei sehr unterschiedliche, stark auf den Raum bezogene Arbeiten. Es handelt sich um drei Figurengruppen, für die der Raum lediglich wie ein Behälter wirkt, dessen fehlende Markierungen Sinn und Funktion ihres Verhaltens entkernt. Die Gruppe erscheint als Projektionsfläche für ein Sozialverhalten als Norm, das den Einzelnen in einer Gemeinschaft überlebensfähig macht. Der Einzelkörper geht im Gemeinschaftskörper als Symbol für das Menschenbild spätmoderner Gesellschaften auf, deren individuelle Wertesysteme zusammengebrochen und durch globale Parameter menschlicher Existenz- und Überlebensweisen ersetzt sind.
Michael Markwick. Eine Kooperation des CBK Dordrecht mit der 2yk Galerie
Kunstfabrik am Flutgraben / 2yk Galerie, Berlin, 08. – 29.01.2006
Michael Markwicks Bilderserie „Quiet Apocalypse“, die der Künstler anlässlich seines sechsmonatigen Stipendienaufenthaltes in der Kunstfabrik am Flutgraben geschaffen hat, stellt Kollisionen zwischen der urbanen Lebenswelt und außerirdischen Geschehnissen dar. Die Arbeiten greifen die Farben und Energien der Berliner Metropole auf und präsentieren Landschaften von sich gewaltsam verschiebenden Realitäten.